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Hape Etzold

 

Hape Etzold

 
Hans-Peter, kurz Hape, Etzold. Ich arbeite selbstständig und veranstalte Teambuilding-Events für Firmen und Organisationen. Es ist immer wieder sehr beeindruckend zu erleben, was gute Teams zu leisten imstande sind. Ein gutes Team bedeutet, dass alle im Team an einem Strang ziehen und auf  gemeinsame Ziele hinarbeiten. Ich stelle mir auch Europa und die Europäer/innen als ein Team vor, das auf gemeinsame Ziele hinarbeiten sollten: die eigene Bevölkerung zu schützen, Freiheit zu bewahren und zu verteidigen sowie den Fortschritt in Europa voranzubringen, damit Europa nicht als weltpolitischer Zwerg von den Großmächten herumgeschubst wird und der Wohlstand und soziale Sicherheit für die Menschen finanzierbar bleibt: ein technologisch führendes Europa, das den Klimawandel eindämmt, durch neue Technologien sauberes Wasser für alle ermöglicht, ein wohlhabendes Europa, das jedem unabhängig von seiner Herkunft bestmögliche Bildungs- und Berufschancen gibt, ein Europa, das den Krebs besiegt und alten und kranken Menschen ein Leben in Würde ermöglicht.
 
Was utopisch erscheint, wird möglich, wenn 500 Millionen Menschen als Team an einem Strang ziehen und auf gemeinsam darauf hinarbeiten. Davon sind wir leider noch weit entfernt. Der englische Nationalismus verzwergt gerade Großbritannien und schwächt Europa. Die anderen Staaten können sich nicht einmal auf eine gemeinsame Verteidigung oder eine gemeinsame Wirtschafts- oder Finanzpolitik einigen. Ganz zu schweigen von Innovations- oder Bildungspolitik. Deutschland fehlt der Nachwuchs. Gleichzeitig lassen wir es zu, dass junge Menschen in Südeuropa keine Arbeit und keine Zukunft haben.
Europa war die führende Militär- und Kolonialmacht, bis sich ein nationalistisches Europa selbst zerstört hat. Der sich selbst und andere zerstörende Nationalismus kommt heute wieder in Mode. Ich wünsche mir ein Team Europa als Technologie-, Wirtschafts- und Friedensmacht, das für die Menschen in Europa und der Welt Wohlstand, eine gesunde Umwelt, Sicherheit in Freiheit bringt.
  
 
Die Folgen von Gewalt, Krieg und Nationalismus habe ich noch hautnah erlebt in Form traumatisierter Eltern. Mein Vater ist doppelter Flüchtling und hat zwei Mal in Folge der NS-Kriegspolitik seine geliebte Heimat verloren. Meine Mutter ist als Baby im zerbombten Stuttgart verlassen worden.
Daher kenne ich ein bisschen die Vergangenheit und habe daraus gelernt. Nur die Europäische Union hat diesem geschundenen Kontinent Europa Frieden, Stabilität und Wohlstand gebracht. Außerhalb der EU leiden auch in Europa Menschen unter Unrecht, Gewalt und Elend.

Deshalb kämpfe ich mit jeder Faser meines Herzens für eine starke solidarische demokratische und einige Europäische Union. Nur zusammen haben wir Europäer eine Chance auf Einfluss in der Welt und Gewicht gegen egoistische militärische und wirtschaftliche Supermächte.

Ich streite für ein Europa von unten, ein Europa für alle - nicht nur der Spitzenpolitiker und der Intellektuellen. Der Schlüssel für dieses Europa von unten sind für mich engere Beziehungen zwischen Franzosen und Deutschen.

Europa dürfen wir nicht nur den Berufspolitikern überlassen. Europa ist unsere gemeinsame Zukunft. Nur so hat eine alternde und schrumpfende Bevölkerung die Chance, wirtschaftlich und technologisch Schritt zu halten. Für uns Deutsche ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass auch griechische Schülerinnen und Schüler eine optimale Bildung und Ausbildung erhalten. Heute suchen gerade deutsche Unternehmen gut ausgebildete und motivierte junge Menschen.

 
Auch Menschen aus ärmeren Ländern sollen die Möglichkeit haben, ihr Talent voll auszuspielen und zu erarbeiten - für eine eigene bessere und gesündere Zukunft und von uns allen.

Als Schüler und Student war ich politisch außerhalb und in einer Partei (SPD) sehr aktiv. Lange Jahre habe ich danach gedacht, dass Europa nur eine Sache der Berufspolitiker ist und schon irgendwie vorwärts läuft. Diese bequeme Illusion hat sich für mich mit dem Brexit, der Zerstörung der Demokratie in Ungarn und Polen und dem Erstarken der nationalistischen Bewegungen in Europa erledigt. Es ist Zeit zu handeln.

Und zwar nicht nur Fähnchen schwenken und Reden halten, sondern konkrete Projekte anstoßen und tun, die meine eigenen und nationale innere und äußere Grenzen überspringen helfen.